Beim Kauf einer Immobilie stolpert man oft über die sogenannte Grunderwerbsteuer. Viele sind dann erst einmal irritiert. Was ist das überhaupt? Wozu dient sie? Und warum kommt man um sie in der Regel nicht herum? Diese Steuer kann bei der finanziellen Planung eines Immobilieninvestments eine nicht unerhebliche Rolle spielen.
Worum handelt es sich bei der Grunderwerbsteuer?
Jedes Mal, wenn in Deutschland ein Grundstück den Besitzer wechselt, wird sie fällig: die Grunderwerbsteuer. Klingt unspektakulär, ist aber wichtig, denn kein Immobilienkauf findet ohne sie statt. Ob kleines Häuschen oder großes Grundstück – der Staat hält dabei seine Hand auf. Die Grunderwerbsteuer ist eine sogenannte Verkehrssteuer und steht den Bundesländern zu. Ihre Höhe unterscheidet sich je nach Bundesland und liegt zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises. Es ist eine einmalige Steuer, die viele nicht auf dem Schirm haben, bis der Kaufvertrag auf dem Tisch liegt.
Wann wird die Grunderwerbsteuer fällig?
Einfach gesagt: immer dann, wenn der Kauf eines Grundstücks in Deutschland erfolgt. Sobald der Kaufvertrag unterschrieben ist und der Notar den Vorgang beim Finanzamt meldet, wird der Steuerbescheid verschickt. Damit ist der Gang zur Bank unausweichlich – schließlich möchte das Finanzamt seinen Anteil sehen. Und das meist zeitnah, denn die Zahlung muss typischerweise innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe des Bescheids erfolgen. Drumherum kommt man nur selten, es sei denn, es handelt sich zum Beispiel um Schenkungen oder Erbschaften.
Wie berechnet sich die Grunderwerbsteuer?
Die Berechnung der Grunderwerbsteuer ist eigentlich simpel, aber die Beträge können hoch sein. Basis ist der Kaufpreis des Grundstücks inklusive aller Immobilienteile wie Gebäude oder Garagen. Der darauf fällige Prozentsatz richtet sich nach dem Bundesland, in dem die Immobilie liegt. Im Saarland beispielsweise sind es 6,5 %, in Bayern dagegen nur 3,5 %. Bei einem Kaufpreis von 500.000 Euro kann das schnell mal einen Unterschied von mehreren tausend Euro ausmachen. Fingerspitzengefühl ist also gefragt, besonders bei der Wahl des Standortes.
Kann man die Grunderwerbsteuer umgehen?
Ein Traum vieler Käufer: Einmal ohne diese Steuer auskommen. Doch der Staat denkt mit und kennt die Tricks. Eine Möglichkeit besteht, wenn es sich um nahestehende Verwandte handelt, sprich: Sie erben oder schenken sich die Immobilie innerhalb der Familie. Auch der Erwerb von Immobilienanteilen unterhalb bestimmter Grenzen kann die Steuer umgehen. Wer zudem eine GmbH mit einer Immobilie gründet und diese anteilig verkauft, könnte unter Umständen entspannt durch die Steuerlücke schlüpfen. Ein Steuerberater kann helfen, das Thema kreativ zu umschiffen. Doch Vorsicht, man will sich ja nicht strafbar machen.
Welche Rolle spielt die Grunderwerbsteuer bei Immobilieninvestments?
Planen Sie ein Investment im Immobilienbereich? Dann ist die Grunderwerbsteuer wie ein alter Freund, der immer mit am Tisch sitzt. Sie beeinflusst Ihre Rendite direkt, schließlich ist es eine signifikante Ausgabe. Manche Anleger unterschätzen diesen Faktor und machen erst nach dem Kauf große Augen. Planen Sie also klug und beziehen diese Steuer in alle Kalkulationen mit ein. Wer clever investiert, kann trotz Steuer noch immer eine solide Rendite erwirtschaften. Notar und Steuerberater sind hier oft die besten Verbündeten.
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