Eine Sachwertschätzung ist der Versuch, den tatsächlichen Wert einer Immobilie auf Grundlage ihrer physischen Merkmale und ihres Bauzustands zu ermitteln. Während viele den Marktwert einer Immobilie betrachten – der oft mit Angebot und Nachfrage schwankt – konzentriert sich die Sachwertschätzung auf das, was wirklich greifbar ist: die Substanz. Hier zählt, aus welchen Materialien das Haus besteht, wie die Bausubstanz ist und welche Baukosten anfallen würden, um ein ähnliches Gebäude heutzutage noch einmal zu errichten.
Warum ist die Sachwertschätzung wichtig?
In der Welt der Immobilieninvestitionen gibt die Sachwertschätzung Aufschluss über den fundamentalen Wert einer Immobilie. Gerade in unruhigen Marktzeiten bietet die Betrachtung des Sachwerts Sicherheit. Sozusagen die beruhigende Stimme inmitten des Trubels der spekulativen Immobilienmärkte. Für Investoren kann dies bedeuten, dass sie nicht unnötig für „heiße Luft“ zahlen, sondern für Solides und Solides sieht man gerne in Zeiten von wirtschaftlicher Instabilität.
Wie wird eine Sachwertschätzung durchgeführt?
Eine Sachwertschätzung gleicht einer Detektivarbeit. Zunächst werden die reinen Baukosten ermittelt. Dazu gehört der Wert der Außenanlagen und der des Bodens. Dann kommt der Bauzustand ins Spiel, darunter die Klassifizierung nach Standardstufen oder auch das Alter des Gebäudes. Experten bewerten alles, was das Auge sieht, und rechnen aus, wie teuer die Wiedererrichtung wäre. Hierbei ist Fachwissen gefragt, denn kleine Details können große Unterschiede in der Bewertung machen. Die Kunst besteht also darin, alles auf Herz und Nieren zu prüfen und zu einem realistischen Ergebnis zu kommen.
In welchen Fällen wird eine Sachwertschätzung eingesetzt?
Wer kauft schon gerne die Katze im Sack? Gerade Absicherung der Investmententscheidung oder auch Bedürfnisse im Rahmen der Finanzierung rechtfertigen den Einsatz der Sachwertschätzung. Banken lieben dieses Verfahren, denn es gibt ihnen eine solide Grundlage, auf der sie ihre Kreditentscheidungen treffen können. Und wo wäre man lieber sicherer aufgehoben als bei etwas etwas so wichtigem wie einer Immobilieninvestition?
Wie unterscheidet sich die Sachwertschätzung von anderen Bewertungsmethoden?
Marktwert, Ertragswert, Vergleichswert – das klingt alles sehr wissenschaftlich, aber nur die Sachwertschätzung fühlt und tastet sich – fast wie ein aromaliebender Kaffeetrinker – durch den realen Wert. Es ist eben das bodenständige Gegenstück zu seinen etwas abgehobenen Brüdern, die sich gern an Spekulation und Fantasie klammern. Während der Vergleichswert untrennbar mit dem Marktgeschick verbunden ist und der Ertragswert ins Weite der möglichen Mieteinnahmen hinausblickt, bleibt der Sachwert standhaft wie ein altes Bauernhaus.
Gibt es Schwächen bei der Sachwertschätzung?
Ja, eine! Sie kann mitunter starr und stur sein, fast wie ein Richter, der nicht über den Tellerrand blicken will. Denn der Markt, der oft beklatscht und bejubelt wird, kann schnell an Realität gewinnen. Wenn sich die Hotspots der Stadt verschieben und eine bislang unbedeutende Gegend zur neuen Szene avanciert, zeigt die Sachwertschätzung gerne mal die kalte Schulter. Sie ist nicht der Fan des Hypes. Doch genau das macht sie ja so charismatisch stur. Für den Anleger, der mehr auf Stabilität als auf den schnellen Gewinn setzt, bleibt sie der Fels in der Brandung.
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