Kurzbeschreibung

Der Bodenrichtwert ist ein durchschnittlicher Lagewert für Grundstücke in einem bestimmten Gebiet.

Wer sich schon einmal mit Immobilien-Investments im deutschen Raum beschäftigt hat, stößt unweigerlich auf den Begriff Bodenrichtwert. Aber was hat es damit auf sich und warum spielt er eine so entscheidende Rolle? Lassen Sie uns Licht ins Dunkel bringen.

Wie wird der Bodenrichtwert ermittelt?

Der Bodenrichtwert wird von sogenannten Gutachterausschüssen ermittelt, die sich aus Experten verschiedener Fachrichtungen zusammensetzen. Diese Ausschüsse sammeln Kaufpreisdaten aus Immobilienverkäufen und analysieren diese akribisch. Der Bodenrichtwert ist der durchschnittliche Preis, der pro Quadratmeter für unbebaute, aber erschlossene Grundstücke in einer bestimmten Zone verlangt wird. Er wird regelmäßig, meist alle zwei Jahre, aktualisiert, und die Ergebnisse werden veröffentlicht.

Warum ist der Bodenrichtwert wichtig?

Der Bodenrichtwert hat durchaus Gewicht im Immobiliensektor. Er dient als Orientierungshilfe für Kaufpreisverhandlungen, denn er gibt den durchschnittlichen Marktwert von Grundstücken in einer bestimmten Region wieder. Man könnte sagen, er ist der Kompass für Immobilienkäufer und -verkäufer. Banken greifen ebenfalls in der Wertermittlung auf diesen Wert zurück und entscheiden damit über Finanzierungsfragen. Ein hoher Bodenrichtwert kann auf eine begehrte Lage hindeuten – ein Anzeichen, dass die Nachfrage hier hoch ist.

Wie unterscheidet sich der Bodenrichtwert von anderen Immobilienwerten?

Häufig wird der Bodenrichtwert mit Marktmieten oder dem Verkehrswert verwechselt. Doch Achtung: Der Bodenrichtwert reflektiert ausschließlich den Grund und Boden. Im Gegensatz dazu zieht der Verkehrswert die gesamte Immobilie inklusive Gebäuden und sonstigen Anlagen in Betracht. Marktmieten dagegen sind nicht-kaufpreisgebundene Faktoren, die eher den wirtschaftlichen Nutzen spiegelt, der aus der Vermietung einer Liegenschaft gezogen werden kann.

Welche Faktoren beeinflussen den Bodenrichtwert?

Der Bodenrichtwert lässt sich von der jeweiligen Lage eines Grundstücks verlocken. Infrastruktur, öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Parks und die generelle wirtschaftliche Entwicklung einer Region hinterlassen hier ihre Fußspuren. Auch die Vorschriften der Stadtentwicklung – was darf in welchem Gebiet gebaut werden – mischen kräftig mit. Selbst Umweltaspekte, etwa eine bezaubernde Nähe zu Natur oder Wasser, können den Wert himmelwärts treiben.

Was bedeutet ein steigender oder fallender Bodenrichtwert?

Ein steigender Bodenrichtwert kann mit einem Augenzwinkern als Signal für eine gefragte Lage betrachtet werden. Hierbei ist meist eine positive wirtschaftliche Entwicklung in der Region vorausgegangen, gepaart mit einer steigenden Einwohnerzahl und wachsender Infrastruktur. Andersherum zeigt ein sinkender Bodenrichtwert, dass das Interesse nachlässt. Vielleicht zieht es Menschen fort oder Arbeitslosigkeit zieht dunkle Wolken über die Region. Für Investoren sind diese Wechsel wie subtile Hinweise, in welche Richtung sich ihre Planung entwickeln sollte.

Wie kann der Bodenrichtwert für den Immobilien-Investor genutzt werden?

Investoren lieben den Bodenrichtwert, weil er ihnen aufzeigt, ob ein Kaufpreis überzogen oder angemessen ist. Er ermöglicht eine erste Einschätzung, ob sich die Investition lohnt oder ob das Budget lieber in eine andere Immobilie bewegt werden sollte. Auch die langfristige Wertsteigerung einer Immobilie lässt sich anhand der Entwicklungen des Bodenrichtwertes grob abschätzen. Ein umsichtiger Investor behält diese Zahl immer im Auge, um Chancen zu wittern, bevor sich der Großteil des Marktes darauf stürzt.

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